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AutorenbildElternReiseZeit

8. Jahreswechsel in Villahermosa

Aktualisiert: 15. Feb. 2023

Villahermosa liegt in unserem vierten Bundesstaat in Mexiko: Von Quintana Roo ging es über Merida nach Yucatan und über Campeche nach Tabasco, wo wir uns jetzt befinden.





Anfahrt und Ankunft

Die Anfahrt mit dem Bus war - wenn auch bis jetzt mit über 3 Stunden die längste - die wahrscheinlich entspannteste. Pünktlich zur Abfahrt schlief Adrian beim Stillen ein und wachte erst bei der Einfahrt in die Stadt wieder auf. Auf der fast 1,5km-Strecke überlegten wir, ob es nach der Erfahrung mit dem extrem lauten Loft schlau war wieder ein Loft zu buchen. Aber als wir ankamen staunten wir nicht schlecht: wir betraten eine gepflegte Wohnanlage an einem Park mit Kunstwerken in den Gängen. Das Treppenhaus ebenso mit Skulpturen geschmückt, hell weiß und sauber. Und unsere Wohnung empfing uns ebenfalls sauber, gut ausgestattet und wonach wir uns sehnten: Ruhe. Denn sehr ungewöhnlich für Mexiko: wir hatten eine Balkontüre mit Zweifachverglasung und dann noch mit Ausrichtung zum Park! Schon nach den ersten Minuten war uns klar, dass wir länger bleiben möchten. So entscheiden wir uns, unseren Aufenthalt auf 2 Wochen zu verlängern



Krokodile werden unser Alltag

In Villahermosa gibt es einen See, der Laguna de los Illusiones heißt. Das erste, was wir bei der Ankunft sehen, sind einige Krokodile, die es sich in der Sonne auf dem See gemütlich machen. Das extrem unangenehme Gefühl und die Angst, die ich beim ersten Anblick erlebe, wird von mal zu mal weniger und wir scherzen schon vor jedem Abendspaziergang, dass wir die Krokodile besuchen.

Auch Nasenbären und verschiedenste Vogelarten sind im Park vertreten, sodass es

sich jedesmal ein Bisschen wie Zoo anfühlt.



Villahermosa Zentrum

Wir waren öfter im Zentrum und haben die kleine Fußgängerzone genossen. Es ist relativ viel los, Märkte, Restaurants, Läden und mobile Verkäufer überall. Die Uferpromenade am Fluss wird gerade renoviert und bietet dann bestimmt wunderbar Platz für Spaziergänge.



Restaurant mit Kind

...kann manchmal stressig sein. Es passt eben nicht immer perfekt. Der Optimalfall (Baby schläft und wir haben Hunger und finden gleich was) trifft leider nicht immer ein. Dann ist es oft so, dass wir nacheinander essen müssen und einer das Kind bespaßen muss. Es ist zwar keine Katastrophe, aber entspannt essen geht anders.



Dachterasse - Silvester

Was ist ein besserer Ort für das Neujahrsfeuerwerk, als eine Dachterasse auf dem Block bei 25°C? Und wir überlegten noch, wohin wir könnten, um das Feuerwerk zu sehen...

Für mich war schon die halbe Nacht vorbei als ich Samu die Wohnung verlassen höre. Ich schaue auf die Uhr. 23:50Uhr. Ok, Adrian in die Trage und ab nach oben. Es ist dunkel aber Samu lotst mich zu sich. 23:55 Uhr. Noch nicht viel zu sehen. Vielleicht ist der Verkauf von Raketen verboten und es gibt nur öffentliche Feuerwerke? 00:00Uhr. Es gibt einige Knaller, hier und da ein Feuerwerk. Es ist sehr schön, aber nicht ganz so spektakulär, wie in Deutschland. Eigentlich besser so. In fünf Minuten ist alles vorbei, Adrian verschläft das Ganze in der Trage.



Neujahrsgedanken

Es ist für uns das erste Silvester als Eltern. Es hat sich so viel verändert. Manchmal fällt es uns schwer, manchmal lustig und generell fühlt es sich richtig an. Trotzdem bringt diese Veränderung so viel Planungsunsicherheit mit. Werde ich ab September wieder arbeiten können? Wann können wir wieder zusammen Motorrad fahren? Wann können wir mal wieder eine Abenteuerreise machen? Wie wird es, wenn er größer wird? Wir werden sehen.



Dachterasse - Alltag

Die Dachterasse war aber nicht nur für Silvester interessant. Sie war fester Bestandteil unseres Alltags in Villahermosa. Jeden Morgen ging ich mit dem Kleinen hoch, um den Sonnenaufgang zu beobachten und anschließend im Park zu spazieren. Dann ging es mit Samu am Vormittag hoch - am Laptop arbeiten. Es gab Steckdosen, Toiletten, Waschmaschinen und Waschbecken oben. An einem Mittag haben wir zusammen mit einem anderen Pärchen Avocadotoasts gemacht und gegessen.

Am Abend beobachteten wir dann manchmal den Sonnenuntergang. Meistens habe ich aber in der Küche Abendessen zubereitet, weil die Moskitos meinem Geruch wohl einfach nicht widerstehen konnten, sobald die Sonne unterging.



Einkaufen - zwei grundlegende Probleme

  1. Money Money

Das mit dem Geld ist kompliziert. Mit dem Wechselgeld um genau zu sein. Egal ob an Straßenständen, in Supermarktketten, Restaurants oder kleinen Läden - nie ist Wechselgeld da. Egal ob morgens oder abends, egal ob wochentags oder sonntags. Es ist immer wieder stressig, wenn wir einen 500 Pesos-Schein (25€) anfangen müssen.


2. Kostenloses Gelassenheitstraining

Mexikaner sind es gewohnt, lange in Warteschlangen zu stehen. Das nutzen vor allem große Supermarktketten, wie Chedraui und Walmart aus. Sie setzen so wenig Personal, wie möglich ein und schulen es auch nicht großartig. Selbst wenn mehr als genug Personal anwesend ist, geht es anderen Arbeiten, wie Regale auffüllen oder Kasse machen nach. Mehr als 30 Minuten an der Kasse zu warten ist keine Seltenheit und keiner ruft: "zweite Kasse, bitte!". Es ist gewöhnungsbedürftig, aber wie heißt es so schön: Die Situation ist dein Coach. Gibt es eigentlich schon ein Buch über Meditationen in Warteschlangen? Das wäre bestimmt der Hit hier!



Real live Business-school

...klingt abgehoben. Ist aber in die Richtung das, was die Kinder der mobilen und Kiosk-verkäufer lernen. Selbst vormittags verkaufen häufig Kinder sehr geschäftstüchtig die Familieneigenen Produkte und erfüllen alle Unternehmer-Kriterien: gepflegtes Äußeres, Kundenorientierung, sicherer Umgang mit Geld, Produktkenntnis, Marketing, etc.

Im Park hat mich ein etwa elfjähriger Junge so sehr überzeugt, dass ich nur noch bei ihm Pozol kaufte.



Einfach immer maximal

Die Mexikaner scheinen Extreme zu lieben. Während es draußen extrem heiß ist, schalten sie z.B. in den Bussen oder Läden die Klimaanlage auf maximale Stufe, sodass man eigentlich eine Daunenjacke bräuchte.

Oder die Lautstärke. Eigentlich reden die Mexikaner leise und die amerikanischen Touristen fallen durch ihre lauten Stimmen auf. Das gilt aber nicht bei Musik. Wie bereits in einem anderen Beitrag beschrieben, muss vor jedem Laden ein riesen Lautsprecher stehen, der entweder Musik oder Angebote auf maximaler Lautstärke ausgibt. Auch auf einer Straßenparade konnten wir das Prinzip wieder feststellen: Klangqualität egal - Hauptsache Maximallautstärke dröhnt aus den Paradewägen. Für uns ist das noch immer gewöhnungsbedürftig.






Was wir diese Woche lernen durften

Inzwischen sind wir schon zwei Monate in diesem Land unterwegs und uns sind schon einige Dinge aufgefallen:

  • Die "Doppelbetten" sind nur etwas breiter und deutlich kürzer als Einzelbetten bei uns. Das liegt vielleicht daran, dass die Mexikaner generell eher kleine Menschen sind.

  • Obwohl hier Kaffee angebaut wird, gibt es nicht so eine ausgeprägte Kaffee-Kultur, wie z.B. in Italien. Meist trinken die Mexikaner Cappuchino mit Geschmack (z.B. Zimt oder Vanille) aus Jumbo-Bechern.

  • Das Wechselgeldproblem

  • Im Restaurant bestellt man zuerst das Essen, dann die Getränke (in denen für locals jedenfalls)


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